Die Seegurke


Seegurken sind kein Gemüse, sondern Tiere. Sie heißen so aufgrund ihres Körperbaus, der an eine Gurke erinnert. Manchmal werden sie auch Seewalzen genannt, ebenfalls aufgrund der Körperform. Es existieren über 1.200 Arten von Seegurken. Sie leben die meiste Zeit am Meeresboden. In Meerestiefen von 8-9 km bilden Seegurken rund 90 % der „Biomasse“ (= Masse/Menge von Lebewesen pro Raumbereich). Die rote Erdbeer-Seegurke lebt in Gruppen von bis zu 1.000 Tieren pro Quadratmeter (= 1 m x 1 m). In ihrer Heimat in Neuseeland werden solche Kolonien auch als Erdbeerfeld bezeichnet. Seegurken haben eine einzigartige Art zu atmen. Sie besitzen zwei Atem-"Bäume“, die sich vom After aus in den Körper verzweigen. Die Tiere atmen, indem sie Wasser durch den After einsaugen, in den baumähnlichen Ästen verteilen und dort den Sauerstoff aus dem Wasser filtern. Die Atmung der Seegurke ist bereits etwas ungewöhnlich oder direkter gesagt: Für uns Menschen abstoßend. Nicht weniger eklig erscheint die Verteidigung der Seegurke. Sie stößt dazu ihren Darm ab. Wen würde das nicht verwirren? Die Feinde brauchen erst einen Moment, um die Situation zu erfassen. Zeit genug für die Seegurke, um sich aus dem Staub zu machen. Übrigens: Manchmal stößt eine Seegurke auch ihren Darm ab, um Parasiten loszuwerden. Sie lässt ihn dann einfach wieder nachwachsen (!). Eine andere Methode der Verteidigung ist, Schleim abzusondern. Er ist so klebrig, dass man ein Messer benötigt, um ihn ab zu kratzen. Es gibt rund 1.200 Arten Seegurken. Die kleinste davon ist nur 3 mm lang und die längste 1-2 m (mit einem Durchmesser von 24 cm). Weibliche Seegurken stoßen ihre Eizellen in das Wasser ab und die männlichen ihre Spermien. Treffen Eizellen und Spermien aufeinander, wird das Ei befruchtet. Manche Seegurken können sich auch durch Teilung vermehren.